Seit einer Woche ist alles anders…

Liebe Blogleser*innen,

da wir seit ein paar Tagen alle zu Hause sitzen und das GLEIS4 vermutlich erst in vielen Wochen wieder öffnet, möchte ich diesen Blog dazu nutzen, den Kontakt zwischen uns und der Außenwelt aufrecht zu erhalten.

Die häufigste mir gestellte Frage ist, was die Schließung finanziell für das GLEIS4 und dessen Mitarbeiter*innen bedeutet.

Nach der Schließung hat es für uns Priorität, die laufenden Kosten so gut es geht zu reduzieren, ohne unsere Mitarbeiter in nicht stemmbare finanzielle Schwierigkeiten zu bringen.

Löhne und Gehälter

Wir haben derzeit vier festangestellte Mitarbeiter*innen im Büro und zwei an der Bar. Hinzu kommen zwei Bufdis (Bundesfreiwilligendienst Kultur) und 17 Minijober*innen. Ich darf in großer Dankbarkeit verkünden, dass alle Minjober*innen angeboten haben, auf die ihnen zustehende Weiterzahlung des Lohns zu verzichten. Das ist in der aktuellen Situation alles andere als selbstverständlich!

Bei der Bundesagentur für Arbeit haben wir zudem Kurzzeitarbeitergeld beantragt. Eine Bewilligung würde uns weiter entlasten, aber auch 40% weniger Gehalt für die Angestellten bedeuten.

Liquidität

Die Liquidität des GLEIS4 ist bis voraussichtlich Mitte Mai nicht gefährdet, da wir am Anfang des Jahres immer den ersten Teil des städtischen Zuschusses und verschiedene Jahressponsorengelder bekommen. Diese Gelder sind jedoch ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung des ganzen Jahres. Durch die wegfallenden Einnahmen geht unser Puffer viel zu schnell zuneige. Wenn man davon ausgeht, dass auch das Strohhutfest entfällt, reißt dies ein weiteres Loch von ca. 20.000 Euro in unseren Haushalt. Um die Liquidität möglichst lange aufrecht zu erhalten, werden wir diese Woche einen Kredit bei der KfW beantragen.

Defizit

Es besteht die große Gefahr, dass wir bis Mitte des Jahres auf ein Defizit im mittleren fünfstelligen Bereich zusteuern. Die genaue Höhe hängt sowohl von geplanten staatlichen Leistungen für in Not geratene Kulturbetriebe als auch von der genauen Dauer der Schließung ab.

Fazit

Die Situation ist sehr ernst und wir unternehmen derzeit alles, was in unserer Macht steht, um das GLEIS4 möglichst unbeschadet durch diese Krise zu führen. Wir hoffen auf staatliche Unterstützung und sind deutschlandweit mit den Clubs unserer Dachorganisation, der Livekomm, im Austausch. Die genauen Verluste für die Kulturbetriebe Deutschlands werden sich aber erst in den nächsten Wochen genau beziffern lassen. Bis dahin nutzen wir die Zeit…

In den nächsten Beiträgen möchte ich euch über unsere Arbeit in der Zwangspause berichten.

Bleibt gesund!

Tiemo Feldmann

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